In diesem Artikel stelle ich die Ergebnisse einer Umfrage vor, die in Frankreich zu Weihnachten 2024 durchgeführt wurde. Sie ermöglicht es uns, das Verbraucherverhalten vorherzusehen. Außerdem erkläre ich, warum die Verbraucher im Jahr 2024 so vorsichtig sind.
Weihnachten 2024 verspricht, ein vorsichtiges Jahr zu werden. Der wirtschaftliche und geopolitische Kontext untergräbt die Konsumlaune. Dennoch sind Hoffnung und Festtagsstimmung nicht erloschen. Eine in Frankreich durchgeführte Umfrage liefert ein klareres Bild. Die Absicht, Weihnachten zu feiern, ist um 3 Punkte gesunken (73 % der Franzosen gegenüber 76 % im Jahr 2023). Vor allem aber sind 49 % der Verbraucher bereit, ihre Ausgaben zu senken, was für Einzelhändler ein schwieriges Jahresende verheißt. Zum Abschluss dieses Artikels erkläre ich, warum das Phänomen des übermäßigen Sparens Weihnachten 2024 den Beginn eines langen, dunklen Kapitels darstellen könnte.
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Weihnachten 2024: Wichtige Zahlen
- 73 % der Franzosen planen, Weihnachten zu feiern (-3 Punkte im Vergleich zu 2023).
- 48 % werden Silvester feiern (+2 Punkte im Jahr 2023).
- 49 % der Franzosen glauben, dass die Inflation ihre Urlaubspläne beeinflussen wird.
- 89 % der Verbraucher planen, Weihnachtsgeschenke zu kaufen, wobei mehr als die Hälfte ihr Budget stabil halten.
- 70 % der Verbraucher werden in diesem Jahr auf Werbeaktionen achten (+1 Punkt).
- -4,9 % Volumen im Jahr 2023: Rückgang der FMCG-Käufe
- Der Verkauf von Festtagsprodukten in Hypermärkten ging um -6 % zurück, während Convenience-Stores einen Anstieg von +4 % verzeichneten.
Inflation: ein vorsichtiger Ausblick auf Weihnachten 2024
Beginnen wir mit einer Feststellung: Die Inflationsrate ist gesunken. Doch trotz der Verbesserung im Vergleich zu 2023 müssen wir zugeben, dass das Thema die Verbraucher nach wie vor belastet. Eine Umfrage zeigt, dass die Zahl der Franzosen, die Weihnachten feiern wollen, gesunken ist. Die Zahl liegt bei 73 %, verglichen mit 76 % im Jahr 2023.
Für Silvester sind die Absichten leicht gestiegen. 48 % der Befragten beabsichtigen, den Übergang ins Jahr 2025 zu feiern, verglichen mit 46 % im Vorjahr.
Allerdings planen 13 % der Befragten, weder das eine Fest noch das andere zu feiern (+1 Punkt). Es ist eine Zeit des Abwartens.
Hier sind einige Ergebnisse zu den Auswirkungen der Inflation auf das Urlaubsbudget:
- Für 49 % der Befragten werden sich steigende Preise direkt auf ihre Urlaubskäufe auswirken.
- 70 % der Verbraucher planen, Rabatte stärker zu nutzen (+1 Punkt im Vergleich zu 2023).
Das Budget für Geschenke ist knapp
Auch in diesem Jahr dürfte das Budget für Geschenke knapp bemessen sein. Und die sich verschlechternde Wirtschaftslage wird sich wahrscheinlich nicht verbessern.
Laut der Umfrage planen 89 % der Franzosen, ihren Liebsten Geschenke zu machen. Diese Zahl bleibt im Vergleich zu 2023 stabil. Aber das Budget wird unter Druck stehen. Kinder sind etwas verschont, da 50 % der Befragten sagen, dass sie dieses Budget nicht kürzen werden (im Vergleich zu 47 % bei Erwachsenen).
Selbst uralte Traditionen wie Weihnachten leiden darunter, da sie die letzten Anpassungsvariablen für die Verbraucher sind.
Werden physische Läden überleben?
Beim Einzelhandel müssen wir zwischen verschiedenen Situationen unterscheiden.
Was den Lebensmittelkauf betrifft (Weihnachten ist die Zeit, in der die Menschen gut und viel essen), ist die Deflation an der Tagesordnung. Der Rückgang betrug 2022 -7,4 % und 2023 setzte sich der Rückgang fort (-4,9 %). Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass dieser Rückgang bei hochwertigen Produkten wie Champagner, Foie Gras und Räucherlachs besonders ausgeprägt war. In den Verbrauchermärkten betrug der Wertverlust -6 %.
Doch neben diesem eher düsteren Bild zeichnet sich ein weiterer Trend ab. Nämlich die Rückkehr zu lokalen Geschäften. Der Umsatz kleiner Einzelhändler ist um +4 % gestiegen. Wie lässt sich dieser Trend erklären? Zum jetzigen Zeitpunkt können wir nur spekulieren:
- Die Verbraucher suchen nach differenzierteren Produkten.
- Das Qualitätskriterium veranlasst die Verbraucher, sich für Marken zu entscheiden, die nicht in Supermärkten vertrieben werden.
- Convenience-Stores sind weniger überfüllt als Supermärkte.
Die Phase der Hyperinflation aufgrund von COVID-19 hat die Grundlagen des Verbraucherverhaltens verändert.
Weihnachten 2024: Übermäßiges Sparen läutet eine düstere Zeit ein
Weihnachten 2023 war für schnelllebige Konsumgüter nicht besonders positiv.
Leider sieht Weihnachten 2024 nicht besser aus.
Die Verbraucher sind nach wie vor hin- und hergerissen. Einerseits besteht der Wunsch (und die Notwendigkeit), dem Alltag zu entfliehen und sich der Tradition hinzugeben. Andererseits lädt die wirtschaftliche Realität zum Festmahl ein. In dieser Hinsicht ist es vor allem die Unsicherheit, die die Konsumlaune der Verbraucher untergräbt und sie zu übertriebener Vorsicht antreibt. Infolgedessen sind die Verbraucherentscheidungen überlegter und die Budgets knapper.
Wir erleben eine Veränderung selbst der tief verwurzeltsten Konsumgewohnheiten. Selbst uralte Traditionen wie Weihnachten leiden darunter, da sie die letzten Anpassungsvariablen für die Verbraucher sind. Die letzten Dämme sind kurz davor zu brechen, und mit ihnen unser europäisches Konsummodell (lassen Sie mich Ihnen versichern, dass es dem amerikanischen Modell dank der Gelddruckmaschine gut geht). Warum bin ich so pessimistisch? Weil der europäische Verbraucher in der Flaute steckt.
Die Inflation ist gesunken. Das stimmt. Die Kaufkraft schwindet nicht mehr. Die Phase der Hyperinflation aufgrund von COVID-19 hat jedoch die Grundlagen des Verbraucherverhaltens verändert. Der Wunsch zu sparen ist stärker denn je. So dürfte die Sparquote in Frankreich bis Ende 2024 18 % erreichen (siehe INSEEs Wirtschaftsausblick). Das ist ein Rekord seit über 40 Jahren.
Paradoxerweise ist dieses übermäßige Sparen den sehr Reichen vorbehalten. Schätzungen zufolge häufen die reichsten 20 % der Haushalte 50 % der Überschüsse an. Diese Haushalte waren die treibende Kraft hinter dem Konsum der hochwertigsten Produkte während der Festtage, und deshalb geraten diese Haushalte ins Wanken.
Das Trauma der Hyperinflation wirkt sich nachhaltig auf das Verhalten aus. Aus diesem Grund stehen wir vor einer komplizierten Phase, die mehrere Jahre andauern wird. Wir werden sie nur überstehen, wenn die Inflation mehrere Jahre lang stabil bleibt, wenn der Krieg in der Ukraine endet und wenn die Energiepreise es uns ermöglichen, die europäische Industrie wiederzubeleben. Das sind allerdings viele „Wenns“.
Veröffentlicht in Forschung.